Besuch der 10. Klasse auf dem Altenburger Friedhof
Am 26. September, unternahm die Klasse 10a in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. einen besonderen Besuch auf dem Altenburger Friedhof. Dort wurden wir von Herr Fehnl, einem engagierten Experten des Volksbundes und dem Friedhofsführer Herr Stabrey über den Friedhof geführt und konnten so Geschichte ganz nah erleben. Sie erklärten anschaulich, wie der Volksbund arbeitet: Wie Gräber gepflegt werden, wie Gefallene identifiziert werden und wie wichtig es ist, Erinnerungskultur lebendig zu halten. Unser besonderes Augenmerk galt den Kriegsgräbern des Ersten und Zweiten Weltkriegs – denn sie sind stille Zeugen großer historischer Umbrüche.
Kriegsgräber in Altenburg – wer ruht hier?
In Altenburg haben wir das Glück, dass unsere Kriegsgräber gemischt besetzt sind – das heißt, hier ruhen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Schicksale. So dokumentiert der Volksbund etwa für den Friedhof am Grüntaler Weg:
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116 deutsche Soldaten
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232 sowjetische Kriegsgefangene
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74 Polen
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14 „sowjetische Soldaten“ (zusätzlich)
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In einem Massengrab 45 jüdische Häftlinge
Außerdem befindet sich auf dem alten Friedhof ein Gräberfeld mit 191 Gefallenen des Ersten Weltkriegs.
Bei unserer Führung wurde deutlich: Die Namen allein sagen nicht alles. Viele Opfer sind noch anonym, einige starben in Gefangenschaft, manche wurden nach dem Krieg umgebettet oder später entdeckt, wie z. B. im Fall eines Massengrabs im Leinawald bei Nobitz. Dort wurden 46 menschliche Überreste geborgen – vermutlich Angehörige eines Kriegsgefangenenlagers oder Zwangsarbeiter – und Hinweise gefunden, die auf sowjetische Internierte schließen lassen.
Solche Funde zeigen, wie viel noch im Dunkel liegt – und wie wichtig es ist, dass wir nachfragen, forschen und erinnern.
Die Wichtigkeit solcher Aktionen
Solche Exkursionen sind mehr als nur Ausflüge: Sie machen Geschichte greifbar. Für uns Schülerinnen und Schüler war es eindrücklicher, mit einem Gräberfeld vor Augen über Krieg, Frieden und Erinnerung nachzudenken, als aus Lehrbüchern zu lernen. Die Mitarbeit des Volksbundes hilft dabei, eine lebendige Erinnerungskultur zu fördern – gegen das Vergessen.
Einladung zum Volkstrauertag 2025 in Altenburg
Ein weiterer Termin, den wir nicht unbeachtet lassen dürfen, ist der Volkstrauertag am 16. November 2025. In diesem Jahr findet die zentrale Gedenkveranstaltung in Altenburg statt. Neben politischen Gästen werden auch ausgewählte Schülerinnen und Schüler unserer Schule in das Programm eingebunden und einen Beitrag leisten.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Sonntag (16.11.2025) um 14:00 im Kreatorium auf dem Altenburger Friedhof, teilzunehmen. Es ist eine gute Gelegenheit, gemeinsam innezuhalten, zu gedenken und sich für den Frieden einzusetzen.
